Nachhaltigkeit

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Klimaschutz im Krankenhaus

Krankenhäuser, die Kernorganisationen des Gesundheitssystems, können als Impulsgeber einen bedeutenden Beitrag leisten, wenn sie in ihrer Funktionsweise wichtige Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen, für deren Umsetzung zweifelsfrei großes Potenzial vorhanden ist – denn die komplexen Abläufe, die hohen Qualitätsansprüche, die Notwendigkeit von Kosteneinsparungen, die Engpässe im Pflegebereich, die Personalbelastung, der hohe Energiebedarf und das hohe Abfallaufkommen sind Aspekte, die mit Hilfe von integrierten Ansätzen ganzheitlich optimiert werden können. Und genau das hat sich das Umweltteam der Gesundheitsdrehscheibe im Norden Kärntens, das DOKH Friesach, zum Ziel gesetzt.

Das DOKH wurde für seine vorbildliche Arbeit und erheblichen Einsparungen beim Energieverbrauch mit dem Energy Globe Award Kärnten ausgezeichnet. Am Foto: v.l.n.r. Verwaltungsdirektor Dipl.-KH-Bw. Günter Staber, MSc., Nachhaltigkeitsmanager Mag. Christoph Gräfling, Geschäftsführer Dr. Ernst Benischke, MBA, Projektverantwortlicher und Leiter der Hausverwaltung Reinhold Groicher, Pflegedienstleitung DGKP Petra Präsent, Akad. GPM, MScDGK.

Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ 2024

DOKH wird mit dem Best Practice Award für Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen ausgezeichnet.

Der Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit an der Gesundheit Österreich GmbH zeichnet Akteur:innen aus, die innovative Klimaschutzprojekte im Gesundheitswesen umsetzen und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Gesundheit leisten. Die Auszeichnung soll besonders aktive und vorbildliche Akteure (Krankenanstalten, Senioren‐ und Pflegeeinrichtungen, Fachambulatorien, Primärversorgungseinheiten, Apotheken und Arztpraxen), die ihre Verantwortung als Gesundheitseinrichtung wahrnehmen, vor den Vorhang holen und so auch für andere Akteure Positivbeispiele bereitstellen und einen zusätzlichen Anreiz bieten, selbst aktiv Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.

Das DOKH Friesach wurde 2024 auch mit dem Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ 2024 ausgezeichnet. Diese Auszeichnung basiert auf den Maßnahmen, die bereits mit dem Energy Globe Award Kärnten 2024 ausgezeichnet wurden.  Die Preisverleihung fand am 23. Oktober 2024 im Marmorsaal des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in Wien statt. Der Award wurde von Herrn Bundesminister Johannes Rauch feierlich an Geschäftsführer Dr. Ernst Benischke, den Projektverantwortlichen und Leiter der Hausverwaltung Reinhold Groicher und Nachhaltigkeitsmanager Mag. Christoph Gräfling überreicht.


Energy Globe Austria Award 2024

DOKH wurde für den Energy Globe Austria Award nominiert.

Zum Energy Globe Award in Österreich wurden 2024 knapp 300 Umweltprojekte eingereicht, und die Qualität und Vielfalt der Projekte hat es der Jury nicht leicht gemacht, die Besten der Besten herauszufiltern. Das DOKH war unter allen eingereichten Projekten in der Kategorie „Feuer“, in dieser Kategorie wurden Projekte rund um die Themen Energie und Energiesparmaßnahmen ausgewählt, als eines von österreichweit nur vier Projekten nominiert. Ein Achtungserfolg und eine große Auszeichnung für das DOKH, das als einzige Gesundheitseinrichtung und auch als einziges Projekt aus Kärnten nominiert wurde.

Am Foto: v.l.n.r. Verwaltungsdirektor Dipl.-KH-Bw. Günter Staber, MSc., Projektverantwortlicher und Leiter der Hausverwaltung Reinhold Groicher, Nachhaltigkeitsmanager Mag. Christoph Gräfling.


Energy Globe Award Kärnten 2024

Das Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach wurde bei der diesjährigen Verleihung des Energy Globe Award Kärnten im Konzerthaus in Klagenfurt mit dem Landespreis und Gesamtsieg ausgezeichnet.

Bereits zum 21. Mal wurde heuer der Energy Globe Award Kärnten verliehen. Dabei konnte sich das DOKH gegen insgesamt 15 weitere eingereichte Projekte durchsetzen und den begehrten Preis gewinnen. Bemerkenswert war die Konkurrenz durch starke Mitbewerber wie die Infineon und die Kelag.

Gewonnen hat das DOKH mit dem „PROJEKT 3 UND 23“, das auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie das DOKH innerhalb von nur 3 Jahren den Gesamtenergieverbrauch um beeindruckende 23% reduzieren konnte.

Wir freuen uns darüber, dass unsere kontinuierliche Arbeit und die vielen kleinen und großen Optimierungen zu diesem großartigen Ergebnis geführt haben. Der Weitblick der Kollegialen Führung und die akribische Arbeit von Reinhold Groicher Projektverantwortlicher und Leiter der Haustechnik haben wesentlich zum Erfolg des Projektes beigetragen. Im Zuge der Einführung eines Energiemonitoring Systems konnten mit gezielten Maßnahmen in den Bereichen Belüftung, Heizen und Kühlen erhebliche Einsparungen erzielt werden. Darüber hinaus konnten durch die Herstellung einer Kälte-Wärme-Verriegelung und die Optimierung der Kälteanlagen (Free-Cooling) die Verbräuche deutlich reduziert werden. Ebenso wurde die Anlage zur Aufbereitung medizinischer Druckluft erneuert und der Dampfkessel für die Aufbereitungseinheit Medizinprodukte (AEMP) ausgetauscht und neu dimensioniert.

Die Ergebnisse des Projekts sprechen für sich: Innerhalb von 3 Jahren konnten wir den Gesamtenergieverbrauch im DOKH um 23% reduzieren, was einer Einsparung von mehr als 1,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr entspricht – das entspricht ungefähr dem jährlichen Energieverbrauch von 500 Zwei-Personen Haushalten.

DOKH gewinnt "Energy Globe Award"

Am Foto: Projektverantwortlicher und Leiter der Hausverwaltung Reinhold Groicher und Nachhaltigkeitsmanager Mag. Christoph Gräfling bei der Verleihung des Energy Globe Award Kärnten.


Friesach wird noch grüner

Neuer Nachhaltigkeitsmanager im DOKH

Christoph Gräfling ist seit Anfang 2024 als Nachhaltigkeitsmanager im DOKH tätig. In dieser Zeit hat er bereits einiges bewegt. Dank seines frischen Blicks von außen und seiner Initiative hat das DOKH bereits zwei namhafte Preise gewonnen.

„Als ich hier angefangen habe, erkannte ich sofort die großartige Arbeit von Reini Groicher, dem Leiter unserer Haustechnik, und seinem Team und habe die Einreichungen für die Preise vorangetrieben“, so der neue Nachhaltigkeitsmanager.

Für Christoph ist Nachhaltigkeit keine leere Überschrift, sondern Beruf und Berufung zugleich: „Für mich geht es beim Thema Nachhaltigkeit nicht nur um Umweltschutz und Energiesparmaßnahmen, sondern auch darum, wie wohl sich Mitarbeiter in einem Unternehmen fühlen und wie ein Unternehmen strategisch mit seinem Geschäftsmodell und seiner Zukunft umgeht.“

Mag. Christoph Gräfling
Nachhaltigkeitsmanager

Gemeinsam sind wir stärker

Im Juli 2023 ist das DOKH dem neu gegründeten Österreichischen Verband der Grünen Krankenhäuser beigetreten. Damit verpflichtet sich das Haus im Sinne einer nachhaltigen Patientenversorgung, die Klimafreundlichkeit und Reduktion des CO₂-Fußabdruckes als Teil der Unternehmensstrategie zu sehen, Ressourcen bestmöglich zu schonen und somit den Klimawandel nicht zu beschleunigen.


Erfolgreiches Umweltmanagement im DOKH

Das DOKH Friesach betreibt seit 2021 ein Umweltmanagementsystem nach EMAS und ist im EMAS-Register eingetragen. Die Validierung erfolgt jährlich durch externe Auditor:innen der Quality Austria. Mit dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) – dem Gütesiegel der EU – sind Unternehmen in der Lage, Ressourcen intelligent einzusparen. Aber EMAS kann noch viel mehr: EMAS-geprüfte Organisationen leisten einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz, sparen Kosten ein und zeigen gesellschaftliche Verantwortung. EMAS stellt sicher, dass alle Umweltaspekte von Energieverbrauch bis zu Abfall und Emissionen rechtssicher und transparent umgesetzt werden. Dr. Ernst Benischke, MBA, Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter, bedankt sich bei allen Mitarbeitenden, die in der täglichen Arbeit den Umweltschutz praktizieren und neue Denkanstöße liefern: „Wir sehen die EMAS-Validierung als Ansporn, uns auch weiterhin gewissenhaft für den Umweltschutz im Haus einzusetzen.“

EMAS

Energie sparen und Ressourcen schonen im DOKH

Mit dem Projekt 3 und 23 startete das DOKH Friesach eine Energieoffensive. In nur 3 Jahren konnte der Gesamtenergieverbrauch um 23% reduziert werden.

Mit Maßnahmen in den Bereichen Belüftung, Heizen und Kühlen konnten sehr große Einsparungen erzielt werden. Maßnahmen wie etwa der Tausch von Lüftungs- auf Kompaktfilter, die Anpassung von Lüftungs- und Heizzeiten, der Tausch von Heizpumpen und die Leistungsoptimierung bestehender Pumpen zeigten große Wirkung. Darüber hinaus konnten auch durch die Optimierung der Heizkurven bei der Heizungssteuerung, die Herstellung einer Kälte-Wärme Verriegelung und Optimierung der Kälteanlagen (Freecooling) Verbräuche reduziert werden.

Auch die Erneuerung der Anlage zur Aufbereitung medizinischer Druckluft und der Austausch von Leuchtmittel konnten Verbräuche reduzieren. Zudem führte der Austausch und die Re-Dimensionierung des Dampfkessels für die AEMP zu erheblichen Einsparungen. Durch die Platzierung der Anlage näher am OP konnte die Länge der Zuleitung und die damit verbunden Wärmeverluste reduziert werden.

Das Projekt 3 und 23 des DOKH Friesach zeigt ganz deutlich, dass auch in relativ kurzer Zeit mit zielgerichteten Maßnahmen wesentliche Erfolge erzielt werden können und dass sich auch das Drehen an vielen kleinen Schrauben bezahlt macht. Der Energieverbrauch des DOKH Friesach konnte innerhalb von 3 Jahren um knapp 23% reduziert werden und das ohne größere bauliche Maßnahmen oder Sanierungen, sondern durch Optimierung und Sensibilisierung.

Ausschlaggebend für den Erfolg des Projektes ist nicht nur die Einführung, sondern die Implementierung des Energiemonitorings in strategische Überlegungen und Entscheidungen. Damit konnte innerhalb von 3 Jahren (1) der Stromverbrauch um 28,39% und (2) die benötigte Wärmeenergie um 22% reduzieren reduziert werden.

Zusammengenommen hat sich der Energieverbrauch damit innerhalb von 3 Jahren knapp 23% reduziert – jährlich werden 1.544.246 kW/h eingespart. Das entspricht ungefähr dem Jahresenergieverbrauch von 500 Zwei-Personen Haushalten.

Am Foto: v.l.n.r. Geschäftsführer Dr. Ernst Benischke, MBA, Nachhaltigkeitsmanager Mag. Christoph Gräfling, Projektverantwortlicher und Leiter der Hausverwaltung Reinhold Groicher.


Green Deal der EU

Aufgrund des Green Deal und der Klimaneutralität der EU bis 2050 als übergeordnetes Ziel wurde innerhalb der EU eine neue Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung erlassen. Aus diesem Grund wird das DOKH Friesach gemeinsam mit allen anderen Unternehmen in der EU, die eine bestimmte Größe überschreiten, dazu verpflichtet, über seine Nachhaltigkeitskennzahlen (nichtmonetär) als Teil des Jahresabschlusses zu berichten.


23
%
Reduzierung des
Gesamtenergieverbrauchs
in 3 Jahren
55
%
CO₂-Einsparung
bis 2030
41
%
Reduktion
Küchenabfälle
und Speisereste

Umwelt- und Energiestrategie

Entsprechend dem Leitspruch „Innovativ helfen und heilen“ wird in diesem Haus seit über 800 Jahren Hilfe angeboten und Hilfe geleistet. Unsere grundlegenden Prinzipien: Versorgungssicherheit, Effizienz, Qualität, Innovation, Wirtschaftlichkeit und vor allem menschliche Zuwendung.

Nachhaltige Dimensionen

Qualität

Anstreben einer nachhaltigen Verbesserung unserer Umweltleistungen im Rahmen der vorhandenen Ressourcen

Respekt

Regelmäßige, respektvolle und wertschätzende Kommunikation steigert die Motivation unserer Mitarbeitenden (mit einer Frauenquote von 80 %) und sensibilisiert ihr Denken und Handeln in Bezug auf umweltrelevante Aspekte.

Verantwortung

Bewusster Umgang mit Materialressourcen: Die Reduktion und Trennung von Abfällen, die Sammlung von Wertstoffen, der effiziente und sparsame Einsatz von Energie sowie die Beschaffung von Lebensmitteln aus regionalem Anbau sind uns ein wichtiges Anliegen. Die Küchenabfälle und Speisereste konnten von 2017 bis 2022 um ca. 41 % reduziert werden.

Terminvergabe


Montag bis Freitag
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Akutfälle
0–24 Uhr